Retreat FAQ im Kalachakra Kalapa Center
Falls Ihre Frage nicht dabei ist, senden Sie uns bitte ein Email an office@shedrupling.at oder rufen Sie uns an +43 (0) 699 12151291
Was ist ein Retreat?
Im Allgemeinen wird das englische Wort „Retreat“ mit Rückzug übersetzt. Das bedeutet, sich eine Ruhepause aus dem Alltag und dem gewohnten Umfeld zu nehmen und sich verstärkt der spirituellen Praxis zu widmen.
Im Rad unseres schnell voraneilenden Alltags erlauben wir uns in der Regel selten, innezuhalten und unseren Geist zur Ruhe kommen zu lassen. Im Rahmen eines Retreats wird uns durch das bewusste Zurückziehen an einen stillen Ort möglich, tiefer in uns zu gehen. So können wir durch die ungewohnte Konfrontation mit uns selbst, meist in Stille und durch die Unterweisung von qualifizierten Lehrenden, unsere gewohnten Denk- und Verhaltensmuster bewusster wahrnehmen und hinterfragen. Sich diesen Impulsen und Automatismen zu stellen, erfordert Mut und erlaubt letztlich ein zunehmendes Eintauchen in Klarheit und Wachheit, um daraus neue Energie und Perspektive für unser Leben zu gewinnen.
Was ist ein Retreat NICHT ?
Ein Retreat ist kein Wellnessurlaub.
Ebensowenig geht es dabei um Flucht aus dem Alltag oder "Abheben aus der Realität".
Wie verhalte ich mich bei einem Retreat?
Wir orientieren uns an den fünf ethischen Richtlinien des Buddhismus (angelehnt an die Interpretation der 5 Shilas von Thich Nhat Hanh):
- Leben unterstützen – nicht töten
- Großzügigkeit üben – nicht stehlen
- Verantwortungsvoller Umgang mit der Sexualität - sexuelle Enthaltsamkeit während des Aufenthalts im Zentrum
- Achtsames Zuhören und einfühlsames, wahrhaftes Reden zum Wohle aller – nicht lügen
- Achtsamer Umgang mit Nahrung – keine Drogen, kein Alkohol
Weiters empfehlen wir:
- Wir unterstützen uns durch einen ruhigen, freundlichen, respektvollen und achtsamen Umgang mit uns selbst, den anderen und den Objekten.
- Um gut bei sich selbst bleiben zu können und sich auf den jeweils eigenen Prozess einzulassen, sollen Partner und Freunde während des Retreats nicht nebeneinander sitzen.
- Das Verhalten im Meditationsraum wird vor Ort besprochen.
Wer kann an einem Retreat teilnehmen?
- Jeder, der das Bedürfnis nach spirituellen Impulsen für sein Leben verspürt, sich selbst ein Stück näher kommen und den eigenen Innenraum der Stille als Kraftquelle entdecken möchte.
- Jeder, der wünscht, in Auseinandersetzung mit sich selbst zu gehen.
- Jeder, der dazu bereit ist, sich auf einen einfachen Lebensstil einzulassen und sich an einen vorgegebenen Tagesplan sowie bestimmte ethische Richtlinien zu halten.
- Jeder, der sich vorstellen kann, sich auf das Meditieren in einer Gruppe/Gemeinschaft einzulassen.
Wie ist die Unterbringung im Kalachakra Kalapa Center?
Wir bieten einen bescheidenen Lebensstil und haben 2 Zimmer mit 8 Betten und 2 Zimmer mit 4 Betten. Männer und Frauen werden getrennt untergebracht. Es gibt 2 Waschräume, einer davon hat 3, der andere 2 Duschen und ist ebenso für Männer und Frauen getrennt.
Kann ich ein Einzelzimmer bekommen?
Wir empfehlen in einem Mehrbettzimmer zu übernachten, da das Üben von Achtsamkeit in der Gemeinschaft leichter fällt.
Es steht nur eine begrenzte Anzahl von Einzelzimmern zur Verfügung.
Der Einzelzimmer-Aufschlag beträgt pro Nacht € 15,-.
Was bekommt man bei einem Retreat zu essen?
Die Köchin/der Koch bereitet uns 3 Mahlzeiten zu: Frühstück, Mittag- und ein leichtes Abendessen: Die Verpflegung ist vegetarisch und orientiert sich an den Nahrungsmittelrichtlinien aus den Acht Mahayana Gelübden: Vermeidung der 5 Arten von „black food“: Fleisch, Fisch, Eier, Zwiebel, Knoblauch & Rettich.
Ausnahme stellen eingemietete Veranstaltungen dar.
Die Regel vegetarisch zu kochen, ist obligatorisch.
Wenn jemand eine spezielle Diät einhalten muss, bitten wir, uns bei der Anmeldung darüber zu informieren, damit dies mit der Köchin bzw. mit dem Koch abgesprochen werden kann.
Warum soll ich bei einem Retreat keinen Schmuck tragen und mich nicht schminken?
Die spirituelle Übung dreht sich nicht um Äußerlichkeiten sondern findet in unserem Geist – in unserem Herzen – statt.
Warum gibt es im Kalachakra Kalapa Center keine Spiegel?
Retreat bedeutet Rückzug und damit auch Rückzug von „Äußerlichkeiten“, die oft den Alltag bestimmen.
Ohne Blick in einen Spiegel fallen Bewertungen und auch der Vergleich mit anderen weg.
Ich darf so sein, wie ich bin.
Was bedeutet Edles Schweigen?
Unter Edlem Schweigen verstehen wir das Einschränken der uns vertrauten Kommunikation während der Dauer eines Retreats zugunsten der intensiven Erfahrung der Stille und eines ruhigen und friedlichen Rückzugs aus der Umwelt.
Unsere Praxis wird intensiviert durch die Vermeidung jeglichen sprachlichen Austausches (in mündlicher und schriftlicher Form), des Einsatzes der Mimik zum Zweck des In-Kontakt-Tretens, sowie des Musik-Hörens. Die uns vertrauten, alltäglichen Formen des Kommunizierens, sei es verbal oder nonverbal, und der Umgang mit technischen Hilfsmitteln und sozialen Medien werden in dieser Zeit ausdrücklich zurückgestellt und vermieden. Diese würden Sie in der sehr bewusst gelebten Zeit davon ablenken, in intensiven und ungestörten Kontakt mit sich selbst zu treten und den eigenen Geist zu schulen. Dabei dürfen wir die für uns ungewohnte Erfahrung machen, dass die sonst oft so schwer besetzte Stille neue Erfahrungs- und Bewusstseinsmöglichkeiten offenbaren kann. Wir selbst treffen die Entscheidung, in die Stille zu gehen und uns den mitunter heilsamen Prozessen auszusetzen, die sich daraus ergeben.
Auch wenn während des vorgegebenen Zeitraumes keine offene Kommunikation erwünscht ist, besteht immer die Möglichkeit, Fragen schriftlich an die Retreat-OrganisatorIn bzw. an die Retreatleitung zu stellen. Auch sind alle Teilnehmenden für Notfälle über die Kontaktnummer für Angehörige jederzeit erreichbar, damit das eigene Handy nicht überprüft werden muss.
Das Edle Schweigen, dieses bewusste und aktive Eintauchen in die Stille, hilft nicht nur dabei, zu einer achtsameren Aufmerksamkeit für sich und andere zu gelangen, sondern unterstützt auch die Rücksichtnahme in der Gruppe, da bei einem Retreat viele Menschen auf engem Raum aufeinandertreffen. Durch die Übung der kommunikativen Zurückhaltung entsteht weniger Potential für Störung der Mitpraktizierenden.
Am Ende des Retreats gibt es in der Phase des Ausklangs die Möglichkeit zum gemeinsamen Gespräch und Erfahrungsaustausch.
Wie sieht ein typischer Tagesablauf aus?
In unserem Zentrum verläuft ein Retreat nach einem Programm, das auf die jeweilige Dauer abgestimmt ist. Dabei orientieren wir uns an einem Plan und verbringen den Tag zumeist in stiller Praxis. Der Tagesablauf beinhaltet Zeiten der Meditation im Sitzen und Gehen, sanfte Körperübungen sowie Mitarbeit im Haus, der Küche und im Garten. Ein genauer Plan wird bei der Ankunft bzw. bei der Einführung bekannt gegeben.
Ich habe Schwierigkeiten beim Gehen, wie sind die Einrichtungen im KKC für Menschen mit Gehbehinderung?
Es tut uns leid, aber es gibt im Kalachakra Kalapa Center keine gehbehinderten- bzw. rollstuhlgerechten Zimmer. Während des Retreats ist es notwendig, für die verschiedenen Aktivitäten von einem zum anderen Ort zu gelangen. Es gibt mehrere Stufen vom Eingang des Gebäudes zu den Räumen und das Gelände um das KKC hat Steigungen.
Wenn Sie wegen dieses Themas Bedenken haben, schreiben Sie bitte eine Email an offic@shedrupling.at oder rufen Sie uns unter +43 (0) 699 12151291 an.
Was bedeutet Arbeitsmeditation? (ehem. Karmayoga)
Im Tagesablauf sind Meditationseinheiten vorgesehen, in denen das achtsame Arbeiten im Vordergrund - im Zentrum unseres Gewahrseins - steht. Es handelt sich dabei um Mitarbeit im Haus bzw. im Garten. Dies ermöglicht uns zu erleben, wie Meditation und Arbeit sich gegenseitig bereichern können.
Was bedeutet achtsames Arbeiten?
Unter achtsamem Arbeiten verstehen wir, dass wir alltägliche Tätigkeiten im Haushalt und Garten durchführen: wir kochen, waschen ab, putzen, hängen Wäsche auf, jäten, gießen die Blumen, oder führen unter Anleitung größere Arbeiten aus, beispielsweise Ausmalen, etwas Reparieren, den Stupa Ein- bzw. Auspacken (» Bildergalerie), u. v. m. Der Unterschied zum Tun im Alltag besteht allerdings darin, dass wir dabei unsere Aufmerksamkeit auf Dinge richten, die sonst meist unserer Aufmerksamkeit entgehen.
Warum wird bei einem Retreat um freiwillige Mithilfe (ehem. Karmayoga) gebeten?
Wir bitten Sie, uns durch Ihre Mitarbeit im Haushalt, im Meditationsraum sowie im Garten zu unterstützen. Diese freiwillige Mithilfe ist wichtig, um den reibungslosen Betrieb des Retreats zu gewährleisten und ermöglicht uns obendrein, unsere Kurse zu erschwinglichen Preisen anbieten zu können.
Was soll ich einpacken?
- Vor allem dich selbst!
- Das Zentrum liegt auf 1.000 m Höhe. Dementsprechend ist zu allen Jahreszeiten auf ausreichend warme Kleidung zu achten. Wenn Sie sehr kälteempfindlich sind, empfehlen wir die Mitnahme von warmer/Thermo-Unterwäsche.
- Aus Respekt vor den vielen heiligen Objekten am Zentrumsgelände ist es üblich, keine schulter- und kniefreie Kleidung zu tragen.
- Hausschuhe
- Taschenlampe
- Handtücher
- Leintuch und Schlafsack oder eigene Bettwäsche. Decken und Kopfkissen sind vorhanden. Wenn Sie keine eigene Bettwäsche mitbringen können, haben wir welche für € 10,- zur Ausleihe vor Ort.
- ev. Ohrenstöpsel zum Schlafen (Unterbringung in Mehrbettzimmern)
- Bargeld (für Bücherkauf in unserem kleinen Shop, Spenden, Dana..). In der unmittelbaren Umgebung gibt es keinen Bankomaten.
- Im WINTER, wenn Sie selbst mit dem Auto anreisen, nehmen Sie bitte Schneeketten mit!
Ist es notwendig, mein eigenes Meditationskissen mitzubringen?
Nein. Der Meditationsraum ist mit diversen Sitzkissen und Stühlen ausgestattet. Ebenso sind Matten und Decken vorhanden.
Kann ich mein Haustier mitbringen?
Bitte bringen Sie keine Haustiere mit.
(U.a. aus Rücksicht auf Menschen mit Allergien oder Angst vor Tieren.)
Warum soll ich beim Retreat mein Handy abgeben?
Es besteht kein Zwang das Handy abzugeben, wir bieten es Ihnen jedoch an und Sie können es sich auch jederzeit zwischenzeitlich für einen dringenden Anruf (z.B. dem eigenen Kind zum Geburtstag gratulieren) holen.
Wir möchten ihnen damit ermöglichen, sich mit Ihrem Geist zu beschäftigen und sich nicht ablenken zu lassen.
Es ist wie mit Schokolade, wenn Schokolade zuhause ist, wird sie auch gegessen, wenn keine zuhause ist, besteht gar keine Möglichkeit dazu.
Wir empfehlen Ihnen aufgrund unserer jahrelangen Retreaterfahrung nachdrücklich, das Handy abzugeben.
Weiters bitten wir Sie,
- keine Computer, Radios, CD-Player usw. ins Zentrum mitzubringen.
- Mobiltelefone für die Dauer des Retreats ausgeschaltet zu lassen und an den/die OrganisatorIn abzugeben. Die Kontakt-telefonnummer / Mail-Adresse im Notfall für Angehörige ist: +43 (0)680 - 502 01 92 / office@shedrupling.at
- Gegebenenfalls auf das Rauchen zu verzichten bzw. dieser Gewohnheit ausschließlich an den dafür vorgesehen Plätzen im Freien nachzugehen. Um Gerüche zu minimieren bitten wir Sie, die Hände nach dem Rauchen zu waschen.
Was bedeutet Dana?
Bei manchen Retreats zahlen Sie nur die Hauskosten. Die Kursgebühr wird in Form von Dana am Ende des Retreats in einem Kuvert direkt an den Lehrer/die Lehrerin übergeben.
Dana bedeutet selbstloses Geben und entspricht der buddhistischen Tradition, für die Lehre kein Geld zu verlangen. Es sollte aber bedacht werden, dass die Lehrenden auf diese Spenden angewiesen sind, um weiter lehren zu können. Geben und Großzügigkeit sind der Ausdruck für die Vollendung der buddhistischen Praxis und gleichzeitig die Basis, um die Lehre zu ermöglichen. Als Anhaltspunkt für Dana empfehlen wir, sich an der Höhe der Hauskosten zu orientieren.
Bezahlung/Finanzierung
Bitte überweisen Sie den Betrag auf folgendes Konto:
Kontodaten: Easybank, IBAN: AT89 1420 0200 1097 9901, BIC: EASYATW1, lautend auf „Verein zur Förderung Buddhistischer Werte“ - als "Zweck" tragen Sie bitte den Titel sowie Monat und Jahr des Retreats ein.
Barzahlung vor Ort ist möglich.
Niemand sollte aus finanziellen Gründen dem Retreat fernbleiben, bitte kontaktieren Sie uns gegebenenfalls in Bezug auf eine Ermäßigung!
Welche Kosten entstehen beim Betrieb unserer Zentren?
- Miete, Heizung, Strom, Gas
- Versicherungen, Steuern und Abgaben
- Gesetzliche Überprüfungkosten und Instandhaltung für die biologische Kläranlage und Trinkwasserquelle im Kalapa Kalachakra Retreatzentrum
- Einkauf von Waren des täglichen Bedarfs wie Putzmittel, Teelichter, etc.
- Werbematerial wie Flyer und Jahresprogramm
- Telefon, Internetzugang, IT, Druckermaterial, Büromaterial, etc.
- Mitgliedsbeiträge wie beispielsweise bei der Österreichischen Buddhistischen Religionsgemeinschaft